Recycling (Universitätslehrgang)

Herausforderung

In ganz Europa nehmen die Abfallmengen und der Einsatz von Sekundärrohstoffen kontinuierlich zu. Die Recyclingwirtschaft ist daher eine Branche, welche einem stetigen Wandel unterzogen ist. Das ökologische und ökonomische Potenzial der in den Abfällen vorkommenden Stoffe wie Metalle (Stahl, Kupfer, Aluminium usw.), Glas, Papier, Kunststoffe ist enorm und ein nachhaltiger Mehrwert entsteht nur durch Rückführung in den Produktionsprozess, wodurch gleichzeitig die Abhängigkeit von primären Rohstoffen und Energiequellenentscheident verringert wird. Die dafür notwendigen technologischen Verfahren und Innovationen in den Unternehmen können aber nur initiiert, entwickelt, organisiert und vorangetrieben werden, wenn die Qualifikation der Mitarbeiter ein entsprechendes Niveau aufweist.

Ausbildungsziel

Im Universitätslehrgang Recycling werden Personen, die sich mit Recyclingaufgaben beschäftigen, thematisch umfassend ausgebildet.

Ziel ist es, sowohl theoretisch fundiertes Wissen als auch praxisrelevante Kenntnisse zu vermitteln.

Mit dem erworbenen Wissen sind die Absolventen qualifiziert, Recyclingprozesse vernetzt zu initiieren, zu planen, zu begleiten, zu führen und zu steuern.

Inhalte

  • Verfahrenstechnische und metallurgische Grundlagen
  • Recycling von Nichteisenmetallen
  • Recycling in der Eisen- und Stahlmetallurgie
  • Aufbereitung von sekundären Roh- und Brennstoffen
  • Recycling von Kunststoffen
  • Energierecycling
  • Inertstoffrecycling
  • Deponierung und Nachsorge
  • Abwasserbehandlung
  • Energie- und Anlagenbilanzierung
  • Anlagensicherheit
  • Fördermanagement und geistiges Eigentum
  • Industriebetriebslehre
  • Nachhaltigkeitsmanagement
  • Entsorgungslogistik und Recyclingnetzwerke
  • Nationale und internationale Rohstoff- und Beschaffungsmärkte
  • Internationale und nationale gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Exkursionen zu Recyclingbetrieben

Dieser Lehrgang richtet sich einerseits an Unternehmer/-innen, Führungskräfte gehobener Managementebenen und Entscheidungsträger/-innen und andererseits an qualifiziertes Fachpersonal und Führungskräfte im Bereich Recycling, die sich auf hohem Niveau berufsbegleitend weiterbilden möchten.

Der Lehrgang gliedert sich in drei (Abschluss als „Akademischer RecyclingtechnikerIn“) bzw. vier Semester (Abschluss als „Master of Engineering“). Die ersten beiden Semester dienen in beiden Fällen dem Vermitteln von Lehrinhalten.

Im 3. Semester kann der Lehrgang mittels einer Abschlussarbeit mit einem Zertifikat als „Akademischer RecyclingtechnikerIn“ abgeschlossen werden, oder weiterführend fortgesetzt und im 4. Semester mit einer Abschlussarbeit und dem akademischen Grad „Master of Engineering“ (geplant) abgeschlossen werden.
Ergänzend zu den Lehrveranstaltungen sind Lehrinhalte im Selbststudium oder in Teamarbeiten zu vertiefen.
 

Der Universitätslehrgang Recycling wird in den ersten beiden Semestern in 10 Blöcken zu je 3 Tagen abgehalten. Das 3. Semester dient der Erstellung einer Abschlussarbeit zur Erlangung des Titels „Akademischer RecyclingtechnikerIn“.

Weiterführend finden im 3. und 4. Semester insgesamt 7 Blöcke zu je 3 Tagen statt, wobei das 4. Semester der Erstellung einer Abschlussarbeit dient und mit dem Titel „Master of Engineering“ (geplant) abgeschlossen wird.

Für beide Abschlüsse gilt eine 80%ige Anwesenheitspflicht der jeweilig vorgeschriebenen Ausbildungsdauer.

Zulassungsvoraussetzungen für den Abschluss „Master of Engineering“
 - Der erfolgreiche Abschluss eines ingenieur-, natur- oder sozial- und
   wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-, Master- oder Diplomstudiums an
   einer anerkannten inländischen oder ausländischen Universität.

 - Ein gleichwertiger Abschluss an einer anderen anerkannten inländischen oder
   ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung.

 

Zulassungsvoraussetzungen für den Abschluss „Akademischer RecyclingtechnikerIn“
 - Der erfolgreiche Abschluss eines ingenieur-, natur- oder sozial- und
   wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-, Master- oder Diplomstudiums an
   einer anerkannten inländischen oder ausländischen Universität.

 - Ein gleichwertiger Abschluss an einer anderen anerkannten
   inländischen oder ausländischen postsekundären
   Bildungseinrichtung.

 - Oder der Nachweis einer gleichzuhaltenden Qualifikation im Bereich Recycling.
   Über das Vorliegen dieser Voraussetzung entscheidet der Lehrgangsleiter im
   Rahmen eines Aufnahmegespräches.

Wissenschaftliche Leitung

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Helmut Antrekowitsch
Nichteisenmetallurgie - Montanuniversität Leoben

Vortragende

Namhafte Vortragende aus Industrie und Wirtschaft sowie der Montanuniversität Leoben.

Alle Lehrveranstaltungen werden einzeln mündlich oder schriftlich geprüft. Die Abschlussarbeit dient zur Anwendung der methodischen Kenntnisse und zur interdisziplinären Vernetzung der Lehrinhalte. Beendet wird die Ausbildung mit einem Prüfungsgespräch vor einer Fachkommission.

Bei erfolgreichem Abschluss im 3. Semester wird den Absolventinnen und Absolventen ein Universitätszertifikat als „Akademischer RecyclingtechnikerIn“, den Absolventinnen und Absolventen der weiterführenden Ausbildung bei erfolgreichem Abschluss nach dem 4. Semester der akademische Grad „Master of
Engineering“ (geplant) verliehen.